Weltweit ist Kinderlähmung weitgehend besiegt. Nur in zwei Ländern kommen die wilden Polio-Viren noch gehäuft vor: Afghanistan und Pakistan. Das hat viel mit den Taliban zu tun, aber nicht nur.
Schwer fällt die gepanzerte Tür des weißen Geländewagens ins Schloss. Ohne kugelsichere Autos fährt hier niemand raus vom Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Es ist zu gefährlich, immer wieder kommt es in der Gegend zu Gefechten zwischen afghanischer Armee und Taliban.
Die Aufgabe der Mitarbeiter von UNICEF heute: Hier in der südafghanischen Provinz Kandahar so viele Kleinkinder und Neugeborene wie irgend möglich gegen Polio impfen. Und davon gibt es viele, denn Afghanistan ist eines der jüngsten Länder der Welt. Zwei Drittel der Menschen sind unter 25 Jahren.
„Ich überwache die Impfkampagne hier“, sagt die junge Afghanin Shamzia. „Wir haben damit begonnen, jedes Kind zu impfen. Es ist unsere Pflicht, hier regelmäßig vorbeizuschauen und nicht aufzuhören, bevor wir alle erreicht haben. Nach der Kampagne überprüfen wir alle Haushalte noch einmal. Das dauert drei Tage. Dazu benötigen wir Autos, Impfpässe und weitere Ausrüstung. Wenn es keine Kampagne gibt, führen wir Routineimpfungen aus.“
… vollständige Reportage hören (Deutschlandfunk Kultur — Weltzeit)