Jordanien gehört im Nahen Osten zu den engsten Partnern Israels. Doch der Gazakrieg stellt das Königreich vor eine Bewährungsprobe.
Die Demonstranten sind pünktlich. Sie kommen zum Freitagsgebet in die Altstadt von Amman, die jordanische Polizei allerdings ist bereits mit einem Großaufgebot vor Ort. Zehn weiße Reisebusse stehen mit laufenden Motoren auf einer Straße nur wenige hundert Meter von der Al-Husseini-Moschee im Herzen der Hauptstadt entfernt. Darin warten Beamte in schwerer Schutzausrüstung auf das Ende des Gebets und den Beginn der Proteste.
Um 13 Uhr geht es los. Faisal und seine Freundin gehören zu rund 600 Menschen, die an diesem Tag im April durch Amman ziehen, um gegen den Gazakrieg zu protestieren. Es ist der erste Freitag nach Ende des Fastenmonats. Faisal studiert in Deutschland und war während des Ramadan in seine Heimat Jordanien gereist.
Wir müssen hierherkommen. Das ist mein Beitrag, ich muss meinen Beitrag leisten. Ich komme so oft ich kann. Aber ich wohne in Stuttgart, da gehe ich auch zu den Demonstrationen. Wann immer ich kann, bin ich da.
Der Protest ist friedlich, aber laut. Vor allem aber ist solch eine Demonstration ungewöhnlich. Im Königreich Jordanien sind Proteste nicht alltäglich. Doch seit Israel als Reaktion auf das Massaker der Hamas am 7. Oktober den von Palästinensern bewohnten Gazastreifen bombardiert, hat sich das geändert. Auch in Jordanien entlädt sich nun der Volkszorn.
… vollständige Reportage hören (Deutschlandfunk — Hintergrund)
… vollständige Reportage hören (NDR Info — Zwischen Hamburg und Haiti)
… vollständige Reportage lesen (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)